Wunsch und Wirklichkeit: Wanderausstellung "Don't Streu Salz"... aktuelle Streusalz-Mail

15.12.2017 07:38
Sehr geehrte MARKT- Redaktion,
liebe Leser meiner Streusalz-Mails,
dass Wunsch und Wirklichkeit oft sehr wenig miteinander zu tun haben, wissen wir alle aus alltäglichen persönlichen Erfahrungen. Doch in kaum einem Lebensbereich klaffen selbst Vorschriften und Realität so weit auseinander wie im menschlichen Winterdienstverhalten.
 
Wir lesen den Artikel über die Ausstellung “Don’t Streu Salz” und müssen zeitgleich feststellen, dass uns nicht nur das Befolgen der darin enthaltenen Ratschläge unmöglich gemacht wird, sondern wir gleichsam zur Zuwiderhandlung gegen die Winterdienst-Vorschriften (die Privatanliegern den Streusalz-Gebrauch verbieten)  genötigt werden – denn Alternativen zum Streusalz werden kaum angeboten...

Im Rahmen meines jahrelangen, unermüdlichen, extrem kraft- und zeitaufwendigen Engagements habe ich nicht nur mit allen Ebenen von Verwaltung und Politik – von Stadtvertretern bis zur Bundesumweltministerin, vom Grünflächenamt bis zum Umweltbundesamt – und verschiedensten Umweltschutzorganisationen den Dialog zum Thema (Streu-)Salz gesucht, sondern auch mit Handel und Gewerbe. Die Ergebnisse sind auf allen Ebenen frustrierend! Es besteht nirgends die geringste Motivation, am hergebrachten Verhalten etwas zu ändern: Salz ist einfach bequem, billig (wenn man die Folgekosten nicht einberechnet) und wird flächendeckend angeboten, vom kleinsten Lebensmittelladen bis zu Bau- und Heimwerkermärkten. Noch schlimmer: viele Handelsketten haben überhaupt keine Streusalz-Alternative im Angebot...
Auch im Bereich der Straßenunterhaltung setzt man stur auf das Umweltgift Natriumchlorid, beschwichtigt Kritiker mit dem Hinweis auf “moderne Technik”, die angeblich Salz spart. Doch ein jüngstes Beispiel zeigt: es wird mit Salz geklotzt, nicht gekleckert, das Primat von 365 Tagen /24 Std. flächendeckend stumpfen Straßen wird mit Besessenheit durchgezogen, auch wenn wie hier Ende November defekte Fahrzeuge am Wochenende auf einsamen Kreisstraßen losgeschickt werden, die vollkommen sinn-frei große Salzplacken auf dem Asphalt verteilen  ...
Sehr geehrte Leser, seit mehr als fünf Jahren bin ich beim Thema Streusalz eine einsame Ruferin in der Wüste. Ich habe unzählige Streusalz-Mails verschickt, Artikel geschrieben, zwei Kurzvorträge vor dem Möllner Grünflächen-Ausschuss gehalten, getwittert, gebloggt, eine Landtagspetition auf den Weg gebracht, bin angefeindet und auf jede erdenkliche Art in meinem Engagement behindert worden.
 
Dennoch habe ich nicht aufgegeben. – Mein aktuelles Anliegen ist es, meinen reich bebilderten und sehr informativen Vortrag “Mensch-Winter-Salz” in einem entsprechenden Rahmen halten zu dürfen und damit einen längst überfälligen Diskurs zum Thema anzustoßen.
 
Für alle interessierten Empfänger meiner Streusalz-Mails im Anhang deshalb nochmals der Flyer zu meinem Vortrag als PDF. Gerne können Sie einen Vortragstermin mit mir vereinbaren!
 
Meine Arbeit ist uneigennützig, überparteilich, unabhängig und wird nicht durch Dritte unterstützt. Mein wichtigstes Anliegen ist der Schutz unserer Umwelt und unserer Lebensgrundlagen.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Beate Schicker
Ärztin, Psychotherapeutin und Umweltaktivistin in Mölln

 

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