Winterlicher Wahn: wie ein Wettlauf gegen die Zeit - wer salzt am schnellsten?

18.02.2016 06:48

Heute erwachte ich um 5.30 Uhr vom Geräusch eines Schneeschiebers. Zur selben Zeit tropfte bereits Tauwasser vom Dach.

Bis 8.00 Uhr - wenn laut Satzung geräumt sein muss - wird also die weiße Pracht ohnehin weggetaut sein. Aber der "Salz-Reflex" ist stärker als jede Vernunft. Der städtische Winterdienst war natürlich schon unterwegs...

Sie sehen links im Bild die Taupunkte, die das Salz im Schnee hinterlässt. Und unschwer ist zu sehen, dass man mit dem Streuwagen auch wieder - wie jedesmal - rücksichtslos über die Baumscheiben gefahren ist...

Es muss immer wieder betont werden, dass das von der Stadt verwendete Streugemisch einen hohen Salzanteil hat. Besonders gut kann man das sehen, wenn ein Teil des Salzes in der Frühlingssonne auf der Oberfläche des Streugemisches "ausblüht"...

Doch auch die privaten Anlieger lassen sich nicht lumpen und greifen tief in den Salzeimer - bevor es zu spät ist und die ganze Pracht von alleine wegtaut.  - Beim nächsten Bild fällt nicht nur das schemenhafte Paragrafenzeichen rechts oben auf, das uns verrät, welcher Berufsstand hier residiert...

  

Auch der typische "ausgefranste" Felck, der durch auftauende Mittel entsteht, ist unübersehbar...

Natürlich auch vor vielen anderen Grundstücken ist man nicht zimperlich. Es scheint, man wolle diesen Morgen nutzen, um das ganze überflüssige Streusalz loszuwerden, das man in diesem Winter nicht gebraucht hat...

Offensichtlich sind also sämtliche alljährlich veröffentlichten Appelle des Bürgermeisters, man möge doch die Winterdienstsatzung beachten, wirkungslos...

aber warum sollen Anwohner eine Satzung ernst nehmen, die ohnehin nicht mit Strafen verbunden ist. Jeder weiß, dass sie genug Schlupflöcher bereithält und eine subjektiv empfundene "Gefahrenlage" - zumindest für den eigenen Geldbeutel - findet sich allemal...

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