Totgeschwiegen! Bedrohte Spezies unter Zensur...

01.09.2016 08:12

Hier der Text meiner aktuellen Streusalz-Mail:

Liebe Leser, pünktlich zum Ende der Brutsaison erhält Meister Adebar und sein Nachwuchs wieder – wie schon im Frühjahr – großes mediales Interesse…

Störche sind beliebte Vögel: sie sind groß und dekorativ – und was sie vielleicht bei Menschen besonders beliebt macht: man kann sie aus der Ferne bewundern, ohne dass sie im eigenen Hauseingang Dreck machen…

Es gibt aber noch andere bedrohte Vogelarten: Schwalben zum Beispiel, die aufgrund von immer weniger Nistmöglichkeiten und zunehmendem Insektenmangel seit 1980 fast zu 90% aus Deutschland verschwunden sind. Einige aktuelle Zeitungsartikel wie dieser im Münchner Wochenanzeiger beklagen diese Entwicklung.

Unseren hiesigen Online- und Printmedien waren die Schwalben 2016 noch keine einzige Zeile wert. Auch beim NDR findet man seit keine Neuigkeiten zu den bedrohten Tieren.

Ich machte bereits im Mai in einer Streusalz-Mail auf brutale Nestvernichtungen und die Tendenz zur Schwalbenvertreibung in der  Möllner Innenstadt aufmerksam...

Die Medien griffen das Thema jedoch auch nach wiederholten Hinweisen von mir nicht auf.

Was ist der Grund für diese „Zensur“? – Mit Sicherheit hat es auch damit zu tun, das die Schwalben gerne die Nähe menschlicher Behausungen suchen und dabei keine „Rücksicht“ auf das Sauberkeitsbedürfnis z.B. von Ladeninhabern nehmen.

Im Eingangsbereich des oben gezeigten Schuhgeschäfts wollte man einfach keinen „Dreck“ haben und so wurde hier eine ganze Brutkolonie samt frisch fertiggestellter Nester ausgerottet!

Doch unsere Presse schreibt grundsätzlich nie etwas Nachteiliges über Unternehmer. Was Geld bringt, ist gut, und die Geschäftswelt hat in der immer stärker durchkommerzialisierten Medienlandschaft grundsätzlich eine gute Presse. Kritik am Umweltverhalten von Unternehmern ist unerwünscht – das musste ja auch ich als Umweltaktivistin schmerzlich erfahren.

Der madsack-Medienkonzern half Rechtsanwälten, mich fast drei Jahre durch die Instanzen zu jagen - mit dem Ergebnis eines bizarren Urteils, das Streusalzkritik mit Gefängnisstrafe bedroht (und das in Zeiten, in denen täglich im Internet ungestraft Politiker und andere Mitmenschen mit dem Tode bedroht werden)…

Gerne würde ich die Madsack-Anwälte fragen, ob sie auf dieses Ergebnis ihrer "Bemühungen" heute stolz sind - doch die Herren reden nicht mit mir. Das einzige Gespräch mit einem von ihnen hatte die Androhung der Totalzensur gegen meine Person zum Ergebnis, die auch ganz offensichtlich bis heute durchgehalten wird.

Der Madsack-Anwalt machte mir unmissverständlich klar, dass in den Medien niemals ein Wort über den Möllner Leserbriefprozess erscheinen würde. Dass allerdings mein komplettes Umweltengagement offenbar dauerhauft unter Zensur steht, ist mit der Zeit eine immer bitterere Erfahrung.

Liebe Leser, lassen Sie bedrohte Arten und engagierte Mitmenschen nicht in Vergessenheit geraten! Wenn Arten einmal ausgerottet worden sind, kann man sie nicht mehr zurückholen. Kommende Generationen finden eine immer ärmere Welt vor, die irgendwann nicht mehr bewohnbar sein wird!

_____________________________ Beate Schicker 2016

 

 

 

 

 

 

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