Heute morgen beim Erwachen um 6 Uhr fiel mir gleich die ungewöhnliche Stille auf, die frisch gefallener Schnee erzeugt, wenn er die sonst üblichen Geräusche der menschlichen Zivilisation schluckt.
Doch wo Schnee ist, da ist auch das Kratzen der Schneeschieber nicht weit. Das anschließende Salzstreuen ist lautlos, aber in seiner Wirkung unübersehbar (Aufnahme von heute)...
Und obwohl bereits leichter Regen eingesetzt hatte, waren die Salzkristalle deutlich zu erkennen...
Die Möllner Straßenreinigungssatzung verbietet das Streuen von Salz...
Aber solange Zuwiderhandlungen nicht geahndet werden, sind Verbote vollkommen sinnlos!
In Deutschland werden jährlich 500 Millionen Euro (eine halbe Milliarde!) Bußgelder von Falschparkern erhoben, jedoch Strafen gegen Streusalz-Sünder gibt es höchstens auf dem Papier. Zu viele "Schlupflöcher" und letztlich das Totschlagargument der Sicherheit ermöglichen es den Tätern, ungeschoren davonzukommen.
Anders sieht es leider mit Streusalz-Whistleblowern aus. Wer sich wie ich die Mühe macht, Missstände im städtischen Winterdienst aufzudecken, wird angefeindet und beschimpft. Mein fast drei Jahre dauerndes gerichtliches Martyrium habe ich ja ausführlich dokumentiert. Die Kläger im Möllner Leserbriefprozess residieren in dem ganz oben gezeigten Haus. Sie äußerten bereits in einem Schreiben an das Landgericht Lübeck vom 13. Dezember 2013 unmissverständlich, für die Verwendung von Streusalz "keine Alternative" zu sehen.
Sehen sie offenbar auch 2016 immer noch nicht...*
Aber mich haben sie auf "Unterlassung des Eindrucks, sie streuten Salz" verklagt.
Verkehrte, verrückte Welt...
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* Erklärung: Ich habe zu keinem Zeitpunkt den Eindruck erweckt, die Kläger streuten Salz. Ich sah noch nie einen salzstreuenden Anwalt - auch heute nicht!
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