Kein Hauptgewinn, sondern erschreckende Realität - Zahl des Tages: eine Million!

21.01.2016 18:29

Dieser Artikel wurde am 22.1.2016 überarbeitet und ergänzt.

Wir Menschen auf diesem Planeten leben, als hätten wir unbegrenzt viele Erden zur Verfügung. Das betrifft nicht nur den ungehemmten Flächenfraß mit Zerstörung von Regenwäldern und anderen Naturflächen, die Ausrottung von unzähligen Tier- und Pflanzenarten, den gigantischen CO2-Ausstoß und die Verschmutzung der Meere mit Plastikmüll, sondern auch die Vergiftung der wichtigsten Lebensressource neben der Atemluft: dem Trinkwasser.

Aus den USA kommen aktuell alarmierende Nachrichten: die Stadt Flint im Bundesstaat Michigan mit 100 000 Einwohnern hat fast zwei Jahre lang verseuchtes Trinkwasser erhalten. Eine braune, ungenießbare Brühe - mit tödlich giftigem Blei belastet - kam aus den Leitungen...

(Diese Aufnahme stammt aus einem Krankenhaus! Ein verzweifelter Kinderarzt schickte sie per Twitter in die Welt)

Um Geld zu sparen, bezog die Stadt ab 2014 Trinkwasser aus einem nahegelegenen Fluss (Flint River), der massiv mit Chlorid aus Streusalz belastet ist. Die Chloridbelastung ist in diesem Fluss um das 9-fache höher als im Lake Huron, aus dem die Stadt zuvor ihr Wasser bezog.  - Durch den extremen Chloridgehalt verursachte Korrosion löste das giftige Blei aus den veralteten Rohren.

In den USA hat sich die Chloridbelastung von Flüssen und Seen seit 1990 verdoppelt - und das kommt von gigantischen Mengen an Streusalz, die man auf die Straßen aufbringt: inzwischen ist es die unvorstellbare Menge von 22 Millionen Tonnen (!) Streusalz jährlich.

Doch in unserer von ungehemmtem Mobilitätswahn besessenen Welt wird das Streusalz als Wunderwaffe gegen den Winter gepriesen, die uns unbegrenzte Mobilität bei jedem Wetter garantiert...

Dass diese immensen Mengen an Salz sich nach der Wirkungsphase nicht in Nichts auflösen, sondern irgendwo landen und weitere erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben, wird nicht beachtet. Wer denkt schon darüber nach, was mit dem Salz passiert, das einen Winter lang auf eine Autobahnbrücke gestreut wurde...

Wer denkt schon darüber nach, was mit einer oder zwei Handvoll Salz passiert, die man auf eine Brücke wirft...

Denkt der salzstreuende Anwohner oder Mitarbeiter des städtischen Winterdienstes darüber nach, dass eine Handvoll Salz 100 Liter Wasser vergiftet - d.h. Kleinlebewesen tötet und das biologische Gleichgewicht gefährdet?

Harmloses Natriumchlorid, das wir alle in der Küche haben, ist an der falschen Stelle eingesetzt  ein tödliches Gift...

Es lässt, über die Wurzeln aufgenommen, Zellen von Blättern an Bäumen platzen und die Blätter vom Rand her absterben , so dass der Baum in seiner Photosyntheseleistung geschwächt wird und verkümmert...

Bereits im Sommer werden solche Streusalz-Opfer braun: sie stehen für die Bildung von  Sauerstoff, die Entsorgung von CO2 und die Feinstaub-Filterung nicht mehr zur Verfügung...

Wer aufmerksam die Natur in der Stadt und an Straßen beobachtet, kann bereits ab Ende Mai bei besonders stark salzbelasteten Bäumen die ersten Blattrandnekrosen feststellen...

Im Spätsommer / Herbst dann trennt sich entgültig die Spreu vom Weizen. Während unbelastete Bäume in voller Herbstpracht dastehen...

sind Streusalz-Opfer bereits kahl...

Diese beiden Linden wurden am selben Tag im Oktober aufgenommen...

Warum sieht Baum oben noch so grün und der Baum auf dem unteren Bild schon so kahl aus? Der obere Baum steht auf einem Friedhof, der untere an einem Fußgängerweg. Dort wird den ganzen Winter hindurch prophylaktisch - d.h. meist ohne konkrete Gefahrenlage -  Salz gestreut.

So etwas dient nicht der Sicherheit der Menschen, sondern nur der Abwehr von Regress-Ängsten...

Das Bewusstsein für die Umwelt scheint den ganzen Winter hindurch vollkommen ausgeschaltet. Es geht nur um Geld, Geld, Geld....

Wenn wir aber nicht lernen, auf die Stimme der Natur zu hören, wird es uns nicht gelingen, das Ruder zur Rettung des Planeten herumzureißen. Denn solche Blätter, die schon Anfang Juni langsam absterben, schreien laut um Hilfe....

Ja und was hat es nun mit der "Zahl des Tages" auf sich?

Eine Million Tonnen Streusalz werden in einem einzigen Wintermonat auf deutschen Straßen ausgebracht.

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