Das Möllner Leserbrief-Drama: so wird Zivilcourage im Keim erstickt

14.06.2014 11:47

Als ich am 25. März 2013 entsetzt in der Redaktion anrief und mitteilte, dass Möllner Anwälte mich wegen des ohne meine Erlaubnis veröffentlichten "Leserbriefs" auf Unterlassung verklagen, sagte der/die Redaktions-Mitarbeiter/in am Telefon spontan: "Frau Schicker, es kann doch nicht sein, dass Sie für Ihren Mut bestraft werden!" - Diese Worte gaben mir ein wenig Hoffnung, dass die Zeitung mich als ihre langjährige und publizistisch engagierte Leserin nicht im Stich lassen würde.

Inzwischen haben die Anwälte mit Hilfe der Zeitung und deren hochbezahlten Presse-Anwälten das Einstweilige Verfahren gegen mich gewonnen (das Gericht musste nur 'Tatsachenbehauptungen' gegen 'Eindruckserweckungen' austauschen, das war eine Kleinigkeit) und die Person, die mir damals am Telefon die ermutigenden Worte sagte, hat Kontaktverbot zu mir - wie die gesamte Redaktion - und wechselt die Straßenseite wenn sie mich sieht...

Bitter! Eine engagierte Leserin, die durch ein Whistleblowing an die Redaktion auf horrende Missstände aufmerksam machen wollte: chronische gigantische Umweltschäden durch viele Millionen Tonnen Streusalz und problematisches Beispielverhalten von herausragenden Bürgern mit Vorbildfunktion, eine Leserin, die nicht einmal in dem vertraulichen (!) Hinweis an die Redaktion Namen genannt hat und niemanden persönlich angegriffen oder gar beleidigt hat, wird in einem vernichtenden Gerichtsverfahren zur Täterin gestempelt.

Gar nicht auszudenken, welche Folgen es auf die Meinungsfreiheit und den Handlungswillen von kritisch beobachtenden Menschen haben wird, wenn dieser Prozess letztinstanzlich gegen die Leserin ausgeht.

Deshalb rufe ich alle Menschen, die Meinungsfreiheit für eines der höchsten Rechtsgüter halten und kritische Stimmen für Umweltschutz stärken wollen, zur Unterstützung auf! Helfen Sie durch eine E-mail mit Veröffentlichungs-Erlaubnis, durch Twitter-Meldungen oder eine Spende für die Streitkasse! Ich danke Ihnen herzlich!

In der Streitkasse befinden sich derzeit 152 Euro.

 

 

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