Offener Brief an Herrn Konstantin von Notz / Antwort an seine Mail an mich vom 28. Mai

05.06.2014 07:54

Sehr geehrter Herr von Notz,

vielen Dank für Ihre Mail vom 28. Mai. Sie wissen seit einem Jahr vom Möllner Leserbriefprozess, zumindest habe ich versucht, Ihnen die wichtigsten Fakten zu übermitteln.

Sie bekräftigen,  dass Sie sich in dem Fall „nicht positionieren“ wollen. Ohnehin fänden Sie es besser, in solchen Fällen nach einer „politischen Lösung“ zu suchen.

Wie bitte?? Was tut denn Ihrer Meinung nach ein Mensch, der in mehreren Whistle-Blowings an eine Zeitungsredaktion versucht, ein allgemeinwichtiges Thema auf die Tagesordnung zu bringen?? Richtig! Er versucht, eine „politische Lösung“ zu suchen!

Lieber Herr von Notz, man nennt solche Menschen „Whistle-Blower“! Sie haben schon davon gehört, Sie und ihre Partei machen sich immerhin öffentlich voller Stolz für diese Menschen stark.

Mir kommt aber langsam der Verdacht, dass es für Sie Ausschlusskriterien für Whistle-Blower gibt, und zwar

  • darf er /sie nicht in Ihrer Heimatstadt wohnen
  • es darf nichts mit Ihrer geschätzten Heimatzeitung zu tun haben
  • das Thema darf nichts mit Rechtsanwälten zu tun haben (sind schließlich Ihre Berufskollegen…)
  • das Thema muss „sexy“ sein und mit großer Weltpolitik zu tun haben, am besten NSA o.ä.

Leider erfüllt der Möllner Leserbriefprozess keines dieser Kriterien, Streusalz ist absolut unsexy und ich muss daher ohne Ihre geschätzte Unterstützung auskommen. Sei es – Sie als mein gewählter Volksvertreter haben in Berlin ja auch wichtigeres zu tun. Immerhin müssen Sie z.B. dafür sorgen, dass E. Snowden in Deutschland aussagen darf.

Es grüßt Sie herzlich Ihre Möllner Mitbürgerin

Beate Schicker

 

 

 

 

Kontakt

Saltytrees