Emotionale Erpressung - das Streusalz der menschlichen Gesellschaft

17.06.2014 09:00

Kennen Sie das - Sie wollen sich im Restaurant über ein schlechtes Essen beschweren, und der Ober sagt stirnrunzelnd: über dieses Essen haben sich bei uns noch nie Gäste beschwert...

Plötzlich denken Sie: nicht mit dem Essen stimmt was nicht, sondern mit mir stimmt was nicht... und Sie schämen sich insgeheim.

Mit diesen Methoden wurde und wird im Möllner Leserbriefprozess gearbeitet, vom ersten Tage an. - Der Richter des Amtsgerichts las meine (aus meiner Sicht vertraulichen!) Mails, die die Zeitung ihm bereitwillig - natürlich ohne mich zu fragen - übergeben hatte, in übertrieben-satirischem Ton vor, als läse er für Kinder aus dem Räuber Hotzenplotz.

"Streusalz-Terror!!" las er mit  theatralischer Mimik und Gestik, als trüge er die Arie des Sarastro vor.

Ich schämte mich und wusste von diesem Moment an: in diesem Prozess wird nicht nur ein ungewollter "Leserbrief", sondern auch der Art. 1 GG auf die Probe gestellt...

Genau wie Streusalz ist emotionale Erpressung ein schleichendes Gift: hier ein bisschen und da ein bisschen kommt in jeder "guten" Beziehung vor. Doch die Dosis macht das Gift - und in der Kumulation ist es fatal...

 

 

 

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