Dreistigkeit oder Naivität? Pestizide: Landwirte "klären auf" / Zeitung als Propaganda-Plattform

25.07.2017 19:31

Eigentlich verwundert es nicht, dass die LübeckerNachrichten der konventionellen Landwirtschaft mit ihren Monokulturen, Pestizidwüsten und ihrer Chemiegläubigkeit eine Plattform bieten: die konventionelle Agrarindustrie ist auf schnelle Gewinnmaximierung und größtmögliche materielle "Wertschöpfung" aus, vertritt also eine kommerzorientierte, kurzsichtige und wenig nachhaltige Weltsicht - eben jene Ideologie, von der der Madsack-Konzern selbst vollkommen durchdrungen ist.

Und diese Landwirte wollen nun "aufklären", dafür stellen sie "Informationstafeln" an ihre Felder und betreiben alarmistische Propaganda...

Einige machen sogar eigene "Feld"-Studien, um zu beweisen, dass man angeblich Pestizide benötigt. Mit vielsagendem Gesichtsausdruck steht der junge Landwirt in seinem Maisfeld und präsentiert uns die bösen Wildkräuter, die in einer "unbehandelten" Ecke wachsen...

Nur verschweigt uns der junge Mann, dass dieser Boden natürlich seit Jahrzehnten überdüngt, mikrobiologisch verarmt und mit Pestiziden vorbehandelt ist, wodurch sich Nitrat-Zeigerpflanzen wie z.B. Brennnesseln sofort explosionsartig vermehren, wenn er mit der Giftspritze pausiert.

Diese Böden sind Chemie-Junkies! Sie müssten quasi erst einmal auf "Entzug" gesetzt werden und würden Jahrzehnte brauchen, um sich biologisch zu erholen und eine gesunde mikro- und makrobiologische Mischflora hervorzubringen. Dann erst wäre eine schonende und nachhaltige Bewirtschaftung überhaupt erst möglich.

Der junge Landwirt beteuert, dass man wenig spritze und die 50 Gramm Pestizid auf 500 Liter Wasser "quasi nichts" seien - da fragt man sich, warum dieses "Nichts" so exorbitante Wirkungen hat wie z.B. die Erträge der Böden um bis zu 200% zu steigern und sämtliche Begleitvegetation auszurotten.

Und so sehen wir im Hochsommer statt weitläufiger Landschaften "Mais-Wüsten", die uns den Blick auf die Landschaft verstellen, mit ausgelaugten und verdichteten Böden, die die immer größeren Regenmengen nicht aufnehmen können...

Ein bedauernswerter Artikel mit rückwärtsgewandtem Schwarz-Weiß-Denken und durchdrungen vom Hauptproblem der konventionellen Landwirte: einer permanenten kollektiven Kränkung angesichts der nach Veränderungen strebenden Politk, von der sie sich bevormundet und unverstanden fühlen.

Und das wiederum ist sicher nicht die Werbung, die sich Landwirte für ihre Tätigkeit wünschen!

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