Mein Twitter-Account @Saltytrees ist nun den dritten Tag gesperrt. Die Sperrung erfolgte am selben Tag, an dem der Account von Sawsan Chebli für einige Stunden wegen Benutzung des Wortes "Mohammed" gesperrt wurde. Die Medien berichteten ausführlich, Außenminister Heiko Maas setzte sich bei Twitter vehement für die Parteikollegin ein - sofort wurde ihr Account entsperrt.
Mein Account wurde wegen einer humoristischen Kommentierung der "Wahlempfehlungen" einiger AfD-Politiker gesperrt. Wie viele andere Twitterer, nahm ich die Empfehlung des MdB Bystron aufs Korn, den Wahlschein(!) anzukreuzen und in der Kabine zu fotografieren...
Meine Einsprüche gegen diese Sperrung, die ich seit dem Abend des 4. Mai alle paar Stunden losschicke, werden jedesmal - wenn überhaupt - nur mit automatisiertem Text beantwortet. Man teilt mir auch nicht mit, wann dieses "so bald wie möglich" sein soll.
Einige Rechtsanwälte, die wegen ähnlicher Tweets gesperrt waren, sind inzwischen nach Protest und Einspruch wieder "frei". Ich gönne es den Herrn wirklich von Herzen, aber es wäre auch schön, wenn man mein Twitter-Schicksal nicht vergessen würde. Ich bin eine engagierte Netzaktivistin für Menschenrechte, Demokratie und Umwelt - und ich habe gerade jetzt vor den wichtigen Europawahlen sehr viel mitzuteilen!
Beate Schicker
Update: inzwischen sind 72 Stunden vergangen, mein Account bleibt weiter gesperrt und ich habe keinerlei Rückmeldung von Twitter, wie die Sache weitergeht. Eine frustrierende, zermürbende Situation. Besonders übel ist der Umstand, dass man seine Follower nicht informieren kann. Sie sehen einen ganz "normalen" Account und denken, man hätte einfach in den letzten Tagen nichts getwittert.
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