Hemmungslose Salzattacke auf todkranke Bäume - Frevel an städtischem Eigentum

11.01.2018 08:06

Das neue Jahr beginnt mit einem besonders bestürzenden Beispiel für ein Winterdienstverhalten, das man nur noch als entfesselten Vandalismus gegen städtisches Allgemeineigentum bezeichnen kann. Wie das giftige Natriumchlorid - offenbar aus dem riesigen neuen Streufahrzeug - in die Umgebung geschleudert wurde, das hat mit Verstand und Augenmaß nichts mehr zu tun.

Ich informierte Stadtverwaltung, Kreis und meine sonstigen Empfänger auf regionaler und Landesebene mit dieser Mail (hier das Anschreiben an den Landrat)...

>>Sehr geehrter Herr Landrat Dr. Mager,
auch in diesem Jahr – obwohl ein eigentlicher Winter bisher nicht stattgefunden hat – wird in unsinniger und schädlicher Weise Natriumchlorid auf den Straßen im Kreis und den Ortschaften ausgebracht. Die Auslöseschwelle für ein vollkommen enthemmtes und irrationales Winterdienstverhalten wird dabei immer weiter nach unten reguliert, wohl nicht zuletzt um den notwendigen Materialumschlag von lagernden und durch Vertragsverpflichtungen immer wieder neu zu bestellenden Streumaterialien (in erster Linie Salz) zu
gewährleisten.
 
Dass dabei die Umwelt in kumulierender Weise immer stärker geschädigt wird bis hin zur völligen Umwandlung von lebendigen Böden in toten Sondermüll, kümmert anscheinend niemand.
 
Ich dokumentiere seit Jahren den Salz-Vandalismus in Mölln. Nichts geschieht, im Gegenteil. Man kauft sündhaft teure Fahrzeuge, die noch mehr Salz und Sole in noch kürzerer Zeit in die Umwelt pumpen, egal ob es “notwendig” ist oder nicht.
 
Ein einziger Teelöffel Salz zerstört dauerhaft ein kleines Ökosystem, das habe ich in meinem Salzversuch nachgewiesen...
Dieser Baum in der Bergstraße existiert nicht mehr. Er wurde totgesalzen und entsorgt...
 
Und heute hat man Frevel an allen Bäumen der Straße begangen – als ob es ein erklärtes Ziel sei, diese baldmöglichst “baumfrei” zu bekommen. Die Straße UND ihre Bürgersteige wurden flächendeckend mit Sole eingesprüht...

Bitte nehmen Sie Ihre Pflicht als Aufsichtsbehörde wahr und dämmen Sie das schädliche und vollkommen übertriebene Salzen der Möllner Straßen ein! Vielen Dank.
Im Anschluss meine heutige Mail an die Stadtverwaltung.*
Freundliche Grüße
Beate Schicker
Ärztin, Psychotherapeutin und Umweltaktivistin in Mölln <<
 
* An die Stadtverwaltung erging folgender Text (Auszug):
>>...trotz völliger Abwesenheit jeglicher Straßenglätte wurde in Mölln in der vergangenen Nacht - wie so oft - “prophylaktisch “ gesalzen.
Dabei wurde keine Rücksicht auf die Umwelt genommen. Die Sole wurde insbesondere direkt an die Bäume gespritzt. In der Bergstraße, wo ich das salzbedingte Sterben der Rotdorne seit Jahren dokumentiere, wurde die Sole direkt in die Baumteller hineingespritzt, deutlich an dem aufgenommenen Spritzmuster zu erkennen.
 
Auch in der Straße am Kurgarten wurde zum wiederholten Male vollkommen sinnlos und ohne ersichtlichen Grund Sole versprüht. Eine abgelegene Straße ohne jeden Durchgangsverkehr.
Ich bitte dringend darum, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Bitte teilen Sie mir eine Vorgangs-Nr. mit. Vielen Dank. <<
 
 
 
 

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