Geschichte aus Narrenheim Teil II

24.03.2014 13:43

Ich muss wieder etwas vorausschicken: in dieser Geschichte werden die lustigen Sachen hemmungslos übertrieben, und die schlimmen Sachen hemmungslos untertrieben bzw. gar nicht erwähnt. Die schlimmsten Sachen, nämlich Intrigen hinter den Kulissen, Lügen, Verleumdungen, Bruch des Dienstgeheimnisses, und so weiter - die schlimmen Sachen also, die nicht hier in Narrenheim, sondern draußen im wirklichen Leben passieren und passiert sind , die wollen wir dann auch da draußen lassen. Soviel nur vorweg.

Zurück nach Narrenheim:

Dass es eine städtische Satzung in Narrenheim gab, die allen privaten Anliegern das Salzstreuen verbietet und nur wenige Ausnahmen bei gefährlichem Glatteis gestattet, schienen die meisten Mitbürger gar nicht zu wissen. Abstumpfende Mittel, wie es die Satzung vorschreibt, schienen den Menschen unbekannt zu sein. Sand, Splitt oder Granulat zu streuen oder gar einfach nur einen Kehrbesen in die Hand zu nehmen um ein paar Schneeflocken zu beseitigen, war jenseits ihrer Vorstellungskraft.

Hartnäckig hielt sich die Meinung in den Köpfen, dass es zum Streusalz keine Alternative gebe – außer dass sich jeden Tag vor der eigenen Haustür ein Mensch ein Bein bricht und horrenden Schadensersatz fordert. Es schien ein regelrechter Wettstreit zu toben: wer salzt früher, wer salzt öfter, wer salzt mehr.

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