Geistervertreibung oder kollektiver Zwang? - Wenn vermeintliche Lösungen zum Problem werden...

05.01.2017 09:16

Wir wissen alle, wieviel Irrationalität in menschlichem Alltagsverhalten steckt: wer von uns hat nicht schon einmal "auf Holz geklopft" oder an einem Freitag den 13. riskante Unternehmungen gemieden? Dieser harmlose Aberglaube ist an sich nicht gefährlich.

Doch Hand aufs Herz: würden Sie sich an eine dunkle Straßenecke stellen und wahllos jedem Passanten Pfefferspray ins Gesicht sprühen, nur weil er ein Verbrecher sein könnte? - Das wäre dann schon ein gefährliches und sicher krankhaftes Verhalten!

Doch ganz ähnlich verhält es sich mit dem Winterdienst: beim kleinsten Hauch von Winter wird "präventiv" Salz gestreut - so wie heute wieder in Mölln - als ob man dadurch irgendwelche potentiellen Gefahren abwehren könnte...

Dieses prophylaktische oder "präventive" Streuen von Salz oder anderen auftauenden Mitteln ist nicht nur irrational, sondern geradezu kontraproduktiv - denn es kann selbst der Grund für gefährliche Glätte sein!

Was so paradox klingt, hat mit der hygroskopischen Wirkung von Salz zu tun: Salz zieht Wassermoleküle an, auch auf völlig trockener Unterlage. Warum? Weil sich immer Wassermoleküle als Luftfeuchtigkeit  in der Luft befinden.

Hier sehen wir Salzkörner, die auf eine trockene Straße geworfen wurden. Sie ziehen Luftfeuchtigkeit an, die um sie einen Hof bildet...

Schließlich kann die komplette Fahrbahn vernässen, bei absolut trockener Witterung...

Wenn nun die Temperatur anzieht, kommt es zu gefährlicher Fahrbahnglätte - verursacht durch Streusalz!

Auch auf Gehwegen ist dieses Phänomen festzustellen: hier sehen Sie einen durch Salz behandelten Gehweg, wieder zugefroren und spiegelglatt - darunter ein mit Granulat abgestumpfter Gehweg...

Streusalz kann also sowohl auf Fahrbahnen als auch auf Gehwegen gefährliche Glätte erzeugen! Es muss dann unverzüglich nachgesalzen werden: ein Teufelskreis, der noch mehr Bodenbelastung durch das Umweltgift  Natriumchlorid bringt!

Ein weiterer Grund also, vom reflexartigen Griff zum Salz Abstand zu nehmen!

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