Eulenspiegelstadt: Spiegelvorhalter unerwünscht? Mein Umweltengagement / Streusalz-Vortrag

29.05.2017 09:36

Meine heutige Mail an den Bürgermeister der Stadt Mölln, Jan Wiegels:

>>Sehr geehrter Herr Wiegels,
 

zum dritten Mal nach 2014 und 2015 lädt die Stadt Mölln mich zur Grünflächen-Bereisung ein. – Diese Einladung freut mich natürlich und ich sehe darin eine Anerkennung für mein unermüdliches Engagement zum Schutz der Umwelt und unserer immer stärker bedrohten städtischen Natur.

Ich dokumentiere seit 2013 nicht nur unsere Streusalz-geplagten Bäume – die Stunden des Fotografierens und Schreibens hat niemand gezählt, es dürften tausende sein. Ich habe auch viel Information aus aller Welt zum Thema Salz und Umwelt zusammengetragen und in meinen zahlreichen “Streusalz-Mails” verbreitet.

Auf Einladung des Forum Kultur und Umwelt im Herzogtum Lauenburg nahm ich im Januar an der Programmkonferenz teil, in der “Salz in der Linse” zum Jahresmotto gewählt wurde. Die Aussicht, im Rahmen der Veranstaltungsreihe einen Vortrag zum Thema “Winter und Salz” halten zu dürfen, bedeutete für mich einen Ansporn, mich an diese neue Aufgabe zu wagen. – Da ich auf einen riesigen Fundus an selbst fotografierten Bildern zum Thema Salz und Umwelt zurückgreifen kann und viele Fakten dazu in meinem festen Wissensschatz sind, hatte ich den Vortrag nach wenigen Wochen fertig. Er ist nun präsentationsreif und würde sicher Stoff für eine spannende Veranstaltung mit angeregten Diskussionen bieten.

Leider wurde mir bis jetzt kein Raum für den Vortrag zur Verfügung gestellt. Meine Nachfragen bei der Kreisverwaltung und auch beim Forst- und Grünflächenamt wurden abschlägig beschieden. Nicht einmal im Möllner Uhlenkolk, wo das ganze Jahr hindurch zahlreiche Vorträge zu Umwelt und Natur stattfinden, darf ich meinen Vortrag halten. Ich gehe davon aus, dass Sie das letzte Wort in dieser Entscheidung hatten und bin darüber natürlich enttäuscht. Noch im November 2013 durfte ich ja einen bebilderten Kurzvortrag in der öffentlichen Sitzung des Forst- und Grünflächenausschusses halten. Die einhellige Reaktion der Zuhörer war, dass man ein solches Ausmaß der Schäden durch Streusalz nicht erwartet hätte!

Sie selbst, sehr geehrter Herr Wiegels, besuchten im Februar 2014 meine Straßenaktion “Streusalz-Bad” und zeigten durchaus Interesse für die Thematik...

 

Ich habe seitdem nie nachgelassen mit meinem Engagement, im Gegenteil. Ich dokumentiere nach wie vor jedes Jahr Streusalzschäden an Bäumen und kann bei einigen Exemplaren inzwischen aussagekräftige Längsschnitt-Beobachtungen vorweisen. Nicht zuletzt ist das Thema “Beziehung Mensch-Natur” ein Schwerpunkt meiner Veröffentlichungen, und so befasst sich auch mein Vortrag mit den psychologischen Aspekten des winterlichen Salzstreuverhaltens.

Warum also gibt die Stadt Mölln ihrer unermüdlichen Umweltaktivistin keine Gelegenheit, ihr Thema der Öffentlichkeit vorzustellen? Man nennt sich Eulenspiegelstadt, huldigt der historischen Figur des “Spiegelvorhalters” – warum darf eine Kritikerin unseres Umweltverhaltens und Kämpferin für die Lebensressourcen kommender Generationen hier nicht öffentlich auftreten?

Sehr geehrter Herr Wiegels, bitte nehmen Sie sich in den nächsten Wochen eine Viertelstunde Zeit und lassen Sie mich meinen Vortrag Ihnen kurz vorstellen. Entscheiden Sie dann, ob Sie nicht doch eine Vortragsgelegenheit bereitstellen wollen. Vielen Dank! Mit freundlichen Grüßen,

Beate Schicker / Ärztin und Umweltaktivistin in Mölln<<

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